16.05.2024 14:53 Uhr

"Stolzer" Silberberger zieht Bilanz

Thomas Silberberger ist künftig bei der WSG nur noch Zuschauer
Thomas Silberberger ist künftig bei der WSG nur noch Zuschauer

Coach Thomas Silberberger hat am Donnerstag auf seiner letzten Spieltags-Pressekonferenz für die WSG Tirol Bilanz über seine Schaffenszeit bei seinem Fußballclub gezogen. Über die Erfolgsgeschichte in Wattens war er sichtlich zufrieden. "Ich habe in der Regionalliga übernommen, ich darf in der Bundesliga jetzt das sechste Jahr übergeben. Ein, zwei Mal war es ein bisschen holprig, aber in Summe können wir alle auf diese elf Jahre stolz sein", erklärte der 50-Jährige.

Am Samstag endet die Ära Silberberger bei den Tirolern mit einem Gastspiel in Wolfsberg (17.00 Uhr/live Sky). "Ich freue mich auf dieses Match, und ich freue mich auch auf das, was danach kommt", meinte der Trainer. Was das sein könnte, ist derzeit noch ungewiss. "Ich bin für alles offen, es muss ein interessantes Projekt sein. Ich stelle mich sicher nicht irgendwo auf die Outline, wenn da keine Idee dahinter ist oder ich es nicht spüre." Als Notnagel ("Jetzt nehmen's halt den Silberberger, weil's keinen anderen finden") wolle er nicht herhalten.

Er lasse jetzt einmal alles auf sich zukommen. "Ich glaube schon, dass die nächsten drei, vier Wochen für mich entscheidend werden, definitiv", war Silberberger überzeugt. Aktuell freue er sich aber erst einmal auf das Ende und danach drei Wochen Urlaub.

Eine Auszeit - wie es der scheidende Liverpool-Coach Jürgen Klopp vorhat - kommt für den Tiroler eher nicht in Frage. "Ich glaube nicht, dass ich mir ein Sabbatical leisten kann. Das geht nur, wenn du vorher bei Liverpool oder Bayern Trainer warst, wo sie dir die Millionen hinten und vorne hineinstecken. Das war jetzt die elf Jahre nicht der Fall. Wenn ich es könnte, würde ich es machen."

Nach 378 Spielen als WSG-Coach ist Silberberger froh, dass der Club sportlich solide dasteht. "Es hat schon extrem viel Kraft gekostet, wenn du elf Jahre lang in einem Projekt bist. Bei uns ist es die letzten fünf Jahre nur um Existenzen gegangen, das war dann schon eine Herausforderung."

Die Wattener hält er auch für die kommende Saison Bundesliga-tauglich. "Es kommt jetzt auch viel Arbeit auf den Stefan (Sportmanager Köck, Anm.) zu. Der neue Trainer wird sicher auch einen super Impuls bringen." Er sei jedenfalls künftig "der größte Fan des Vereins", so Silberberger.

Ebenfalls seinen Abschied gibt der langjährige Kapitän Ferdinand Oswald, er wird im Sommer seine aktive Karriere wegen seiner Rückenverletzung beenden und in den Betreuerstab wechseln. Der 33-jährige Bayer, seit drei Jahren in Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft, übernimmt den nach dem anstehenden Rückzug von Hermann Steinlechner (66) vakant werdenden Posten als Tormanntrainer.

Oswald konnte nach zwei Bandscheibenvorfällen in dieser Saison keinen einzigen Einsatz für die WSG bestreiten. "Sport im Alltag, das ist alles kein Problem. Aber ich kann es mir nicht mehr vorstellen, da rauszugehen und mir die Bälle aus zwei Metern ins Gesicht schießen zu lassen. Das geht sich nicht mehr aus", erklärte der Keeper. Seit 2014 spielte er für die Wattener, davon 112 Mal in der Bundesliga.

apa

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