04.05.2024 07:44 Uhr

Lustenau darf nach Sieg gegen Austria hoffen

Torschütze Pius Grabher und sein Team agierten deutlich zielstrebiger
Torschütze Pius Grabher und sein Team agierten deutlich zielstrebiger

Austria Lustenau darf in der Bundesliga noch hoffen, die Wiener Austria erlebte im "Ländle" indes einen Abend, der unbequeme Fragen aufwirft. 2:0 (2:0) siegte das Schlusslicht am Freitagabend in Bregenz und vertagte die Entscheidung im Kampf gegen den Abstieg zumindest um einen Tag. Am Samstag wollten sich die Lustenauer Spieler als Daumendrücker für den WAC vor dem TV-Schirm betätigen. Nur ein Auswärtserfolg der Wolfsberger in Altach hilft Lustenau weiter.

Matthias Maak rief das Motto der Vorarlberger Austria aus. "Genießen und abwarten, was morgen passiert", sagte der Verteidiger über sein Samstag-Programm. Torhüter Domenik Schierl, der sein Team mit einem gehaltenen Elfmeter kurz vor der Pause auf Kurs hielt, sagte: "Wir haben mit einer sensationellen Leistung vorgelegt. Schauen wir, was die Nachbarn aus Altach morgen machen. Jetzt gibt es nur noch hoffen, dass der WAC gewinnt."

Fridrikas-Verletzung trübt Stimmung

Die leise Hoffnung der seit der 6. Runde auf dem letzten Platz liegenden Lustenauer ist, die Entscheidung in der Abstiegsfrage bis zur letzten Runde hinauszuzögern. Dann gastiert das Schlusslicht in Altach. Schierl sprach von einem möglichen "Endspiel". Bis dahin muss seine Mannschaft weiter gewinnen und darauf hoffen, dass Altach sowohl gegen den WAC, als auch im darauffolgenden Spiel bei der WSG Tirol keinen Punkt holt.

Andreas Heraf freute sich, endlich Tore seiner Elf gesehen zu haben. "Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, egal in welcher Situation sie sich befindet, sie gibt nie auf und liefert in dieser Situation so ein Spiel ab", meinte der Austria-Trainer. Ein Aufwärtstrend war schon davor erkennbar gewesen. Gegen die Wiener Austria fiel auf, dass Lustenau in der Lage war, über gezieltes Pressing zu Chancen zu kommen. Es bleibt die Frage, warum dieser Ansatz nicht früher in der Saison verfolgt wurde. Torschütze Pius Grabher sprach von einem "Gesicht von letztem Jahr", das gezeigt wurde. Damals schaffte es Lustenau ins Finale des Europacup-Play-off.

Weniger erfreulich aus Sicht der Lustenauer war, dass mit Rechtsverteidiger Anderson und Stürmer Lukas Fridrikas zwei Spielern das vorzeitige Saison-Aus droht. Der Brasilianer zog sich laut erster Diagnose eine Bänderverletzung im Knie zu, bei Fridrikas scheint ein Band im Knöchel lädiert.

Wimmer entschuldigt sich für Auftritt

Andere Sorgen hat die violette Austria. Die achtstündige Busfahrt heim nach Wien bot dem schwer geschlagenen Tabellenführer der Qualifikationsgruppe viel Zeit zur Selbstreflexion. Seit dem 3:0-Erfolg gegen die WSG Tirol warten die Favoritner nun drei Spiele auf den nächsten Sieg. Nach schwachen Vorstellungen im Rückspiel gegen die Tiroler (0:1) und daheim gegen Altach (2:2) gab es den nächsten Nackenschlag. Von einem "unfassbar beschämenden Auftritt" sprach Sportdirektor Manuel Ortlechner auf Sky. "Das regt zum Nachdenken an."

Auch das Fehlen der Stammkräfte Dominik Fitz, Johannes Handl (beide gesperrt) und Lucas Galvao (verletzt) kann nicht als Ausrede für die Vorstellung der Wiener gelten. Träge, mit defensiven Aussetzern und offensiv kaum Durchschlagskraft präsentierte sich die Austria. Trainer Michael Wimmer erkannte einen "extrem blutleeren Auftritt" und entschuldigte sich bei den angereisten Fans. Einmal mehr wurde die fehlende Einstellung angeprangert. Warum Tin Plavotic zum Elfer antrat und keiner der Offensivspieler oder Routiniers auf dem Platz, blieb ein Rätsel. Der Innenverteidiger verschoss prompt.

Einer der Routiniers fand zumindest klare Worte. "Es sind noch zwei Spiele, da müssen wir das Beste daraus machen, auch wenn es eine verkorkste Saison ist", meinte Reinhold Ranftl. Das Europacup-Play-off zählte der Flügelspieler dabei nicht dazu. "Mit solchen Leistungen haben wir international sowieso nichts verloren", erklärte Ranftl folgerichtig. Es gelte nun "nicht auseinanderzubrechen". Wimmer widmete einem möglichen internationalen Startplatz ebenfalls nicht viele Gedanken. "Wenn wir so weitermachen kommen wir nicht auf Platz sieben oder acht", so der Deutsche.

apa

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